Tsitsikamma National Park

Zum Frühstück ging’s heute zu einem Restaurant mit einem traumhaften Blick auf das Tor der Lagune von Knysna. Wir hatten morgens halb sieben auf unserer Terrasse beim ersten Sonnenschein unseren Tag mit einem Sekt begrüßt, der am Abend übrig geblieben war. Das ist eben auch Urlaub!

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Nach dem Frühstück fuhren wir noch zum Aussichtspunkt des Osttores der Lagune. Es war ein grandioser Blick aufs Meer, die Lagune und die gegenüberliegenden Felsen. Wir haben uns auch unsere jeweiligen Lieblingsvillen oben auf dem Kamm ausgesucht – allerdings niemanden gefunden, der uns die bezahlt 😉 Träume eben…

Blick in die Lagune von Knysna
Blick in die Lagune von Knysna

Das Westtor
Das Westtor

Tor von Knysna    Township-Bewohner bewacht eine Kreuzung - Township oben auf dem Berg
Das Tor zur Lagune von oben  und ein Bewohner der Townships (oben auf dem Berg) bewacht eine Kreuzung

Interessant war bei der Weiterfahrt, dass Knysna natürlich wie alle anderen Städte auch, eine Township hatte. Die lag hoch oben auf dem Berg hinter der Lagune mit den besten Ausblicken auf die Stadt und die Lagune.

Mich verblüffte sehr, dass hier in Knysna der Holunder blühte. Ich dachte sofort an das äußerst wohlschmeckende Gelee, was ich im Frühjahr aus den Blüten gemacht hatte. Auch bei uns kommt das nächste Frühjahr! 😉

Unser nächster Halt führte uns nach Plettenberg Bay, einen großen Badeort mit einem traumhaft schönen und riesigen Strand. Schade, dass wir das Baden nicht eingeplant hatten. Nur Elke hatte den Badeanzug vorsorglich im Gepäck und nutzte die Chance auf den Indischen Ozean natürlich gnadenlos aus – und wir beneideten sie! Genugtuung gab uns nur, dass sie von einer Welle komplett erfasst wurde – aber ehrlich gesagt machte ihr das gar nichts aus und unser Neid wurde umso größer 😉

Das einzige und größte Hotel in Plettenberg am Strand

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Gleichzeitig haben wir das ausgenutzt, dass wir kurz vor 11 dort angehalten haben und stießen pünktlich um 11:11 Uhr auf die närrische Zeit mit einem Sekt an.

Dann gab’s wieder mal ne Einkaufsmall. Es war glücklicherweise die letzte auf der Reise.

Mittlerweile hatte sich die Vegetation völlig verändert. Sind wir auf dem ersten Teil der Reise überwiegend durch den niedrig wachsenden Fynbos gefahren, gab es jetzt auf der richtigen Garden-Route hohe Bäume und richtigen Wald. Nach Plettenberg Bay fuhren wir auch wieder auf schönen Passstraßen. Unter anderem fuhren wir über die Brücke Bloukrans, die ein sehr tiefes Tal überspannte. Dort hielten wir an und beobachteten Bungee-Springer, die sich von der Brücke stürzten. So richtig gesund kann das aber nicht gerade sein. Die Springer hingen dann an den Füßen festgezurrt nach unten und „baumelten“ bis sich das Seil beruhigt hatte und ein Guide den Springer nach oben verhalf. Interessant war’s aber allemal.

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Wir kamen in den Tsitsikamma-National Park. Das Knysna-Tsitsikamma-Gebiet ist eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Südafrikas. Dort wachsen vor allem Pinien und Eukalyptus-Bäume. Früher waren dort jedoch die Stinkwood- und Yellowood-Bäume zu Hause, sehr harte Laubholzarten. Die sind jedoch zu großen Teilen abgeholzt worden.

Attraktiv sind die Nummernschilder, die in der Region vergeben werden. Die üppige Vegetation findet sich darauf wieder.

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Ich war total begeistert, als wir unsere Cottages gesehen haben! Holzhäuser unmittelbar am Strand. Das Wasser war vielleicht 50-100 m von uns entfernt! Wunderschön.

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Blick von der Terrasse des Hauses auf den Indischen Ozean

Nach einem kurzen Auspacken und Zurechtfinden gingen wir auf Wanderschaft. Es musste hier irgendwo die berühmte Hängebrücke über dem Stormsriver sein. Die Richtung war klar und die Wegweiser führten uns. Vorbei an unserem Restaurant für den Abend und das Frühstück war dann klar, wo es lang ging.

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Mitten durch den Urwald war ein Steg gebaut, viele Treppen, wundervolle Pflanzen, uralte Bäume und plötzlich standen wir auf einem kleinen Aussichtspunkt und die Brücke lag unter uns. Was für ein Anblick!

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Beim genauen Hinsehen wurde deutlich, dass da insgesamt drei Hängebrücken gebaut waren. Wir also runter. Erst einmal gingen wir über die große Hängebrücke. 77 m lang bedeutete natürlich, dass einiges an Schwingungen möglich war. Wir waren in dem Moment fast allein auf der Brücke und ärgerten uns natürlich gegenseitig mit einem kräftigen Gang über die Brücke im richtigen Schwingungsrhythmus. Man musste den Gang lediglich auf die Schwingungen anpassen und durfte nicht dagegen arbeiten 😉 Es wurde schnell klar, warum da nur 25 Personen gleichzeitig drauf dürfen, denn auch ohne Absicht gab’s gute Schwingungen.

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Auf der anderen Seite genossen wir erst einmal die Sonne, einige von uns testeten auch das Wasser und die Wellen. Allerdings waren dort nur Steine am Ufer, die jedoch recht groß und rund geschliffen. Verblüffend war, dass durch die Wellen diese Steine immer bewegt wurden und insbesondere beim Rückzug der Wellen klackerten die Steine ständig aufeinander. Dieses Geräusch war faszinierend.

Findige Baumeister hatten dort auf den kleinen „Felsen“ kleine Kunstwerke mit Steinen gebaut. Es waren relativ flache Steine immer wieder  aufgetürmt. Irgendwie passte das gut hierher.

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Faszinierend war auch beim Gang über die Brücke der Blick in das Flusstal. Der Stormsriver hatte ein tiefes Tal in die Felsen gegraben, sodass er von hohen Felsen eingesäumt wurde. Von der Brücke aus hatte man einen wundervollen Blick landeinwärts.

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Im Hintergrund kann man das Restaurant erkennen

Wir gingen natürlich auch über die beiden weiteren, etwas kleineren Brücken. Von jeder Position aus hatte man einen herrlicheren Ausblick. Diese Natur ist immer wieder faszinierend!

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Zurück gings dann wieder über viele Holztreppen mit einigen Aussichtsplattformen. Da wir auf dem Rückweg Annie trafen, die allein die Gegend erkundete, nutzten wir einfach die Gelegenheit, sie noch einmal zu begleiten über diese schöne Strecke und marschierten die Brücken noch einmal ab. Dabei hatten wir dann noch einiges an Spaß, da sich mittlerweile unsere ganze Reisegruppe beim Sonnenbad wiederfand und wir dann auf dem Rückweg jeden feierten, der die steilen Stufen zurück ging und an bestimmten Plattformen angekommen ist.

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Wir blieben dann gleich an der Gaststätte zum Abendessen und saßen auf der großen Terrasse mit Blick auf das Meer und die Stormsriver-Mündung. Solche Bilder und Anblicke habe ich einfach genossen.

Die Nacht war relativ laut und vor allem hell. Die Wellengeräusche schaukelten jedoch in den Schlaf. Mitten in der Nacht wurde ich jedoch geblendet. Es war Vollmond und er schien mir direkt aufs Kopfkissen. Ich war fasziniert, wie strahlend hell alles war, wie in der Dämmerung hat man den ganzen Strand erleuchtet sehen können. Irgendwie schien der Mond hier deutlich heller zu strahlen als ich das von zu Hause gewohnt war.

Ich musste sofort daran denken, dass dies die Nacht ist, die in Cape Town immer besonders „gefeiert“ wird und Tausende in der Vollmondnacht auf den Lions Head wandern. Man muss dort sogar an den Engstellen anstehen, um hoch- bzw. runterklettern zu können. Die Menschen schauen sich den Sonnenuntergang an und wandern dann wieder hinab. Man braucht in so einer Nacht nicht mal eine Taschenlampe, so hell ist es. Da jedoch die meisten dennoch mit einer Lampe wandern, schlängelt sich um den Lions Head eine lange Lichterkette rundherum. Es muss ein toller Anblick und ein noch grandioseres Erlebnis sein.

Nun konnte ich mir die Geschichten einiger Studenten auch besser vorstellen, die die vorherige Vollmondnacht kurz vor meiner einstmaligen Ankunft in Cape Town genau so verbrachten.

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