Geburtstagsständchen in der Cango Cave

Der Tag begann mit dem Geburtstagsständchen für Elke. Wir überraschten sie mit einem Andenken an den Table Mountain – eine schöne Jacke mit dem Emblem vom Table.

Punkt 9 Uhr ging’s los. Heute fuhren wir weiter auf der Route 62, eine wunderbare Panoramastraße mitten durch die Karoo-Halbwüste. Wer aber dort eine Sandwüste erwartete, wurde enttäuscht. Eine Halbwüste in Südafrika ist sehr karges und trockenes Land über und über mit Fynbos bewachsen. Wir fuhren auf breiten und gut ausgebauten Straßen. Kilometerlang waren wir wieder die einzigen Fahrzeuge. Ebenso gab es über sehr lange Strecken nur unberührtes Land, nur Berge und Hügel, Fynbos mit vielen blühenden Pflanzen – und unsere Straße.

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Nach reichlich einer Stunde Fahrt – mit viel Ruhe im Bus 😉 – kam ein einsames Gehöft: Ronnys Sex Shop. Wir sollten allerdings unsere Erwartungen nicht zu hoch schrauben, war der verschmitzte Hinweis unseres Fahrers. Es war einfach ein normaler Coffey-Shop an der Route 62 – sehr einsam und allein am Straßenrand. Vor Jahren haben sich einige Sprayer einen Scherz erlaubt und zwischen Ronnys Shop das Wort SEX gesprüht. Sie haben dem Laden einen größeren Gefallen getan, als sie sicher je geglaubt hätten. Seitdem ist dieser urige Laden in jedem Reiseführer drin – und wir haben natürlich auch angehalten.

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Nach der Kaffeepause gings weiter durch unberührte Natur. Plötzlich springt wieder mal ein Tier über die Straße, es ist ein Pavian, der ganz schnell über den Zaun springt und im Fynbos verschwindet. Obwohl sie so gefährlich sein können, sind die Paviane offensichtlich Hasenfüße.

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Wir nähern uns den Swartbergen, die wir schon so lange im Hintergrund sahen. Sie ragen bis zu fast 1500 m über NN hoch. Über die Wartberge geht ein schmaler Pass, der einst von Kriegsgefangenen gebaut wurde. Es ist eine Schotterpiste gewesen, die von Oudtshoorn aus weiter zur N1 geht, die quer durchs Land führt.

Die Piste war bereits vorhanden, wurde aber von den Kriegsgefangenen verbreitert und ein kleiner Steg als Schutz vor dem Abgrund gebaut. Dort können entgegenkommende Fahrzeuge nicht ausweichen, man darf nur nach „Rücksprache“ dort entlang fahren.

Wir passierten Ladismith – diese Stadt kündigte sich bereits an, da die Vegetation plötzlich etwas üppiger wurde. Ladismith lebt vor allem vom Wein und anderer Landwirtschaft. Besonders in der Ebene hinter Ladismith gab es offensichtlich deutlich mehr Regen als bisher auf unserer Tagestour.

Nachdem wir durch Amalienstein durch waren, begann eine wunderbare Passstraße durchs Gebirge. Es gab dort recht oft Stütz- bzw. Schutzwände vor herabfallenden Gestein. Vor Jahren muss wohl eine riesige Menge an Fels abgegangen sein und hat unter anderem auch zwei Autos mit in den Abgrund gerissen. Die darin sitzenden Menschen konnten nie mehr geborgen werden. Erst nach den Vermisstenmeldungen erfuhr man, wer es war. Ein Pfarrer wurde dann herab gelassen und segnete die Toten.

In Calitzdorp gab es wieder eine kurze Pause. Einige von uns nutzten die Zeit, um eine Portweinprobe zu genießen. Wie sahen uns lieber die herrlich blühenden Bäume und Pflanzen an und genossen die Sonne.

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Toilettenschilder – mal etwas anders

Danach gings weiter zur Cango Wildlife Ranch. Wir hatten sehr lustige Führung durch ein Mädel der Zulu. Sie sprach Deutsch, klickte aber immer mal dazwischen. Es hörte sich toll an und wir hatten viel Spaß mit ihrem Humor und Streichen, die sie uns spielte. Dabei sahen wir Nashörner, Krokodile, letztendlich auch Leoparden, Geparden, Löwen und Tiger. Sie fütterte sogar ein Krokodil.

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Wieder einmal Sex-Tour – diesmal die Schildkröten 😉

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Eine tolle Erfahrung war die Führung durch die Cango Cave, eine Tropfsteinhöhle.

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Ich war begeistert, was die Natur in jahrtausendelanger Arbeit schaffen kann. In mehreren Höhlen sahen wir faszinierende Gebilde, die auch immer Namen hatten, Wie z.B. das „Schloss Schwanstein“ und vieles andere. Diese Höhlen wurden vor Hunderten von Jahren von Buschmännern bewohnt, die allerdings nur in der Nähe des Eingangs gelebt haben.

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Die wundervollen Tropfsteinhöhlen wurden erst 1718 entdeckt und nach und nach erschlossen. Die Führung ging 600 m in den Berg hinein, das Höhlensystem ist jedoch 5,3 km lang, allerdings nur 1,7 km für Touristen geöffnet. Nach der normalen Führung soll der Rest wohl sehr abenteuerlich sein und nicht für Jeden geeignet sein. Man geht davon aus, dass es wohl noch weiteres zu erschließen gibt und das Höhlensystem deutlich größer sein könnte.

Diese Tropfsteingebilde sind zwischen 160.000 und 750.000 Jahren alt. Die Steine „wachsen“ nur ca. 3-5 mm im Jahrhundert.

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Von 1964 bis 1994 wurden in der ersten großen Höhle sogar Konzerte aufgeführt. Dort ist eine herrliche Akustik. Wir probierten es mit einem Geburtstagsständchen für Elke aus. Unser Chorgesang hallte herrlich in der Halle.

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Man hatte dann diese Konzerte abgesetzt, da zum einen zu viel Atemluft den Tropfsteinen schadete, zum anderen die entsprechende Beleuchtung Algen auf den Tropfsteinen wachsen ließ und die Steine kaputt machte. Das Schlimmste war, dass viele Konzertbesucher Tropfsteine als Souvenir mitnahmen und damit starke Schäden anrichteten.

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„Schloss Neuschwanstein“

Wir bezogen dann unsere Zimmer in Oudtshoorn, trafen uns auf unseren miteinander verbundenen Terrassen des Blocks A auf ein gemeinsames Glas Sekt auf Elkes Wohl und hatten bei Witzen und Neckereien viel Spaß. 19.00 Uhr dann Abendessen in der angrenzenden Gaststätte – es gab Straußenfilet gegrillt! Lecker! Ein Absacker dann auf unseren Terrassen beschloss den Abend.

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