Hopp on – hopp off – die blaue Tour

Unsere Planung für diesen Tag war eigentlich eher auf geschichtlich-politische Bildung ausgerichtet. Wir wollten auf Robben Island fahren und das Gefängnis von Nelson Mandela besichtigen. Alle Bemühungen dafür gingen jedoch ins Leere. Es gab einen Streik der Bootsführer und damit fielen einige Touren aus. Wir waren betroffen…

Alternativ gingen wir dafür auf die Blaue Tour mit dem sogenannten Hopp on-hopp off-Bus. Eine schöne Einrichtung zum Sightseeing, bekannt für mich bereits aus Malta und eben von der Roten Tour in Cape Town.
Es war für diesen schönen Tag eine sehr gute Entscheidung!
Die Tour begann wieder mit einer Stadtrundfahrt, die jedoch schnell raus in die Umgebung führte.
Ich ergänze jetzt einfach einmal ein paar Infos über Cape Town, die ich als durchaus interessant finde.

Das bekannteste Wahrzeichen von Cape Town, der Tafelberg ragt über 1000 m über der Stadt auf. Er wurde erstmals 1503 bestiegen. 1929 wurde die Seilbahn gebaut, die gar nicht allzu gut angenommen wurde. Erst nach 27 Jahren wurde der Millionste Besucher gezählt. Heute besuchen ihn jährlich ca. 800.000 Menschen.
Für Cape Town gibt es eine Bebauungslinie. Nur bis zu einer bestimmten Höhe am Tafelberg dürfen Häuser gebaut werden. Ein pfiffiger Architekt hat diese Regel für sich ausgelegt und die Fundamente von drei Häusern genau auf dieser Linie gebaut. Allerdings für 17-stöckige Hochhäuser! Die werden als Salz, Pfeffer und Senf bezeichnet, von allen Kapstädtern gehasst – nur von den Bewohnern nicht, die einen herrlichen Ausblick genießen.
Eine lange Geschichte hat der District 6 in Cape Town. Unter dem Apartheid-Regime wurden ab 1960 350 Tausend Menschen gewaltsam von dort umgesiedelt. 1968 kamen die Bulldozer, um gewaltsam die Hütten der farbigen Einwohner dem Erdboden platt zu machen. Nur Kirchen und Moscheen wurden verschont.
85% des District 6 sind heute noch Rasen und Unkraut. Es soll auch zur Mahnung so bleiben.
Einzig die Cape Peninsula University of Technology ist dort erbaut worden und wurde erst 1987 für alle Rassen geöffnet.

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Beeindruckt hat mich auch das Rathaus von Cape Town, von dessen Balkon am 11. Februar 1994 Nelson Mandela vor 200 Tausend Menschen seine erste Rede nach seiner Freilassung gehalten hat. Dieser Vorplatz war übrigens die größte Fanmeile Südafrikas während der Fußball-WM 2010.

Eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Cape Town ist die Alfred-und-Viktora-Waterfront. Dieses Zentrum aller Vergnügungen in Cape Town hat 450 Geschäfte und 85 Restaurants. Die Waterfront wurde erst seit den 90ger Jahren restauriert und entwickelte sich schnell zum Mittelpunkt des touristischen Lebens in Cape Town. Es ist eine Augenweide, wenn man sich die liebevoll restaurierten Häuser und die Neubauten anschaut.

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Beim Rausfahren aus der Stadt kamen wir am Groote-Schuur-Krankenhaus vorbei. Dort wurde 1967 die erste Herz-Operation der Welt durch den Chirurgen Dr. Christian Bernard durchgeführt. Seitdem hat dieses Krankenhaus eine besondere Berühmtheit erlangt.

Unsere Fahrt führte uns auch an der World of Birds vorbei. Dort stiegen wir das erste Mal aus. 3500 Vögel und viele andere Tiere sind dort zu sehen. Es ist ein sehr großes Areal und man kommt kaum aus dem Staunen über die Vielfalt, die Farbenpracht und Größe der Vögel heraus.

Hier ein paar Eindrücke aus der „Welt der Vögel“

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ein Ibis – diesmal in einer besonderen Farbe

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ein weißer Pfau

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Beim Weiterfahren kamen wir wieder an Hout Bay vorbei und hatten damit auch wieder einen Blick auf den Chapmans Peak Drive, diese herrliche in den Fels geschlagene Panoramastraße. Übrigens haben wir nach unserer Abreise aus Cape Town erfahren, dass bei starken Regenfällen wieder viel Gestein heruntergespült wurde und der Chapmans gesperrt wurde. Ich hatte das Glück, diese Straße zwei Mal befahren zu können und die grandiosen Aussichten genießen zu dürfen.

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immer wieder Townships

Auf unserer Rundreise stiegen wir dann wieder in Camps Bay aus. Wir hatten sicherheitshalber unsere Badesachen eingepackt und genossen den Atlantik mit seinen schönen Wellen. Allerdings war das Wasser innerhalb der letzten Woche deutlich kälter geworden. Die polare Strömung des Sommers kommt eben immer stärker. Aber davon ließen wir sich Elke und ich nicht abschrecken.

Hier noch einige Bilder von der Fahrt entlang der Küste…

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Lions Head (links) mit den 12 Aposteln (rechts)

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Unsere Gruppe stieg dann noch am Aquarium aus zur Besichtigung. Ich fuhr noch bis zum Convention Centre. Ich hatte versprochen, die Gruppenfotos der Mannschaft zu machen. Außerdem konnte ich dadurch noch die Medaillenkämpfe und auch die Siegerehrungen unserer Sportler erleben.

Mit Silber und drei Bronzemedaillen haben unsere Junioren ein gutes Ergebnis bei dieser WM eingefahren.

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Nach dem Fotoshooting fuhr ich zurück zur Waterfront. Unterm Riesenrad saßen alle zum Abendessen zusammen. Es wurde noch ein gemütlicher und lustiger Abend.

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