Wildes Tauchen im Indischen Ozean

Nachdem ich den Dienstagnachmittag in Camps Bay am Strand lag, die Sonne genossen habe, zwei Mal in den herrlichen Wellen baden war – die übrigens deutlich kleiner als am Sonntag waren, gings am Mittwoch auf große Abenteuertour.

Ich hab es getan, ich hab es wirklich getan! Ich hab mich aus einer Laune heraus, etwas überrumpelt von einer Anfrage, ob ich mitkommen wolle, angemeldet und war tatsächlich mit dem weißen Hai tauchen!

Morgens um 4 wurden wir abgeholt und es ging nach Camsbaai. Fast drei Stunden Autofahrt einschließlich dem Einsammeln weiterer Leute, dann gings los.

Wir waren zu viert, Anné, meine finnische Nachbarin, sowie Jacqueline und Patrick. Unser Guide begann mit einer Einweisung, es gab ein kleines Frühstück und wir hatten bereits im Bus vorsorglich Reisetabletten geschluckt – die Erfahrungen anderer wollten wir nicht unbedingt machen…

Wir kletterten auf unser Boot, dann wurde es samt aller 20 Gäste und Besatzung zu Wasser gelassen. 15 Minuten Fahrt und wir waren im Hai-Revier angekommen. Es war erstaunlich nah an der Küste – dazu war dort ein sehr schöner Strand.

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Anker werfen, Käfig vorbereiten, Neoprens aussuchen und anziehen, es gab viel zu tun. Und schon gings los. Zuerst wurden die Haie mit Blut angelockt, was ins Wasser geschüttet wurde, dann noch Fische als Köder ausgeworfen.

Wir waren die zweite Gruppe, jede Gruppe war so ca. 15-20 Minuten im Wasser.

Meine größte Angst war eigentlich, wie schwer es ist, sicher in den Käfig hinein- und wieder rauszukommen. Das stellte sich aber als gar kein so großes Problem dar und ging total einfach. War auch nicht gefährlich. Wir hingen dann im Käfig und warteten auf den Auftritt des Hais. Zwischendurch bewunderte ich die Unterwasserwelt. Es waren Unmassen von Fischen um uns herum, es war herrlich anzuschauen!

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Plötzlich der Ruf unseres Tourguides: Shark left! Wir tauchten unter und schauten alle nach links und schon schwamm ein riesiges Prachtexemplar an uns vorbei. Das wiederholte sich vielfach, ich denke auch, dass es mehrere Haie waren, so ganz gleich sahen sie ja doch nicht aus.

Es war faszinierend, so ein wildes und gefährliches Tier so nah zu sehen. Wir haben geschätzt, dass diese Exemplare so drei bis vier Meter lang waren.

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Angst hatte ich zu keiner Zeit. Zum einen waren wir im Käfig und den hätte selbst das am weitesten aufgerissene Maul eines Hais nicht rein bekommen. Zum anderen waren die Tierchen schon ganz schön „artig“. Sie schwammen immer ganz brav um unser Boot herum und zeigten sich uns von ihrer liebenswürdigsten Seite. Gewohnheit vielleicht? Na auf jeden Fall sprang dann doch so ein Exemplar gegen Ende der Tour noch mal etwas weiter aus dem Wasser und zeigte somit, dass nicht nur alles Spaß ist.

Die doch recht bewegte See machte uns dann irgendwann auch noch tüchtig zu schaffen. Das sehr salzige Wasser im Magen tat sein Übriges. Jedenfalls waren wir alle vier – und übrigens auch alle anderen – irgendwann doch recht blass, auch übten wir das Fischefüttern etwas. Irgendwie scheinen diese Reisetabletten doch nicht das zu sein, was sie so versprechen…

Unser Erlebnis dort vor der Küste von Cansbaai verarbeite ich erst so ganz langsam. Immer mehr wird mir bewusst, was ich da eigentlich erlebt habe. Es war etwas Großartiges, was man sicher nicht oft in dieser Form erlebt.

Ich bin sehr froh, dass ich aus einer Laune heraus diese Tour mitgemacht habe.

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