Gute Hoffnung am Kap

Heute stand nun die Cape-Tour auf dem Programm. Es wurde jedoch ein Beginn mit Hindernissen.

Manuela, Marco und ich haben ein Auto bestellt und wollten es halb 10 abholen. Wir beiden Frauen hatten Marco als Fahrer auserkoren, da er eine Woche später sowieso ein Mietauto für den weiteren Urlaub hatte und damit ja schon ein bissel trainieren konnte. Und nun hatte er zwar seinen Führerschein und die Kreditkarte dabei, aber dachte, der normale Ausweis würde ausreichen. Nein, er brauchte den Reisepass, den er aber eben nicht dabei hatte. OK, ich hatte ja Reisepass und internationalen Führerschein dabei. Aber ich brauchte die Kreditkarte, die ich natürlich am Abend vorher vor dem Oktoberfest vorsorglich ausgepackt hatte. Das Auto gab es aber nur gegen alle drei Dokumente von einer Person – ohne Kompromiss!

Und da sag mir noch einer, Deutschland hätte die größte Bürokratie!

50 Minuten Laufen dorthin waren nun also umsonst. Letztendlich nahmen wir uns ein Taxi und holten den Pass. Damit hatten wir wenigstens nur etwa 15 Minuten Zeitverlust, also verschmerzlich.

Halb 11 hatten wir dann endlich unser Auto. Es war dann schon witzig, an was man alles denken muss, wenn man „verkehrt“ fährt – und wir beiden Frauen haben unsere Zuschauerrolle sicher auch an mancher Stelle ein bissel ausgenutzt und zum Spaß für alle drei etwas rumgelästert. 😉

Was aber eben so zu beachten ist: Marco wollte die Spur wechseln und blinken – plötzlich gingen die Scheibenwischer an, der Blinker natürlich nicht. Er suchte anfangs auch immer die Schaltung auf der rechten Seite und für einen kurzen Stopp an der Waterfront wär er beinahe auch rechts ran gefahren statt links. Aber diese kleinen Irritationen gaben sich schnell. Schon nach wenigen Kilometern fuhr er wie ein Profi durch Südafrika – und wir fühlten uns jederzeit sehr wohl und sicher mit unserem Fahrer. Übrigens habe auch ich mich erst einmal dran gewöhnen müssen, auf der „falschen“ Seite einsteigen zu müssen.

Was wir dann auf unserer Tour erlebt haben, war schon ein wundervolles Erlebnis. Diese Landschaft am Kap ist einfach großartig und faszinierend.

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Immer wieder wurden wir auf Schildern vor Affen gewarnt. Und wir haben die Konsequenzen noch nicht richtig zu Ende gedacht, trottelte eine ganze Herde Affen am Straßenrand und über die Straße. Wir wollten gleich rausspringen und fotografieren, ohne nachzudenken, dass ja davor gewarnt wurde. Eine Tierschützerin hat uns sogleich wieder ins Auto gescheucht.

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Kurz vor dem Kap haben wir dann noch Strauße in der Wildnis gesehen. Drei dieser Riesenvögel fraßen ganz gemütlich am Felshang und wir konnten sie recht gut beobachten.

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Am Kap wurde das Wetter dann auch ziemlich ungemütlich. Eigentlich wollten wir den Weg bis zum Leuchtturm hochlaufen, aber bei den ersten Schritten aufwärts fing es fürchterlich zu regnen an. Wir haben es dann doch lieber gelassen und fuhren gleich zum Cape of good Hope, dem Kap der guten Hoffnung. Der südwestlichste Punkt von Südafrika. Es war einfach beeindruckend, an solch einem besonderen Punkt der Erde zu stehen. Aber auch dort war es außerordentlich stürmisch. Auf den letzten Felsen vor dem Wasser zog es so heftig, dass ich mich richtig dagegen stemmen musste, um nicht umgestoßen zu werden. An diesen Stellen rund ums Kap gab es Fotomotive, die man oft mit großen Stauneaugen als Kalendermotive bewundert. Ich habe versucht, so viel wie möglich mit der Kamera einzufangen.

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auf der Fahrt zum Kap

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Einfahrt in den Nationalpark am Kap


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Das Kap der guten Hoffnung, der südwestlichste Zipfel Afrikas


Beeindruckt haben mich auch die wundervollen großen und langen Sandstrände, an denen es den feinsten Sand gab. Allerdings ist an den Stränden des Atlantiks das Wasser so kalt, dass man kaum baden kann. Das liegt an der antarktischen Strömung, die dort vorbeizieht. Allerdings glaube ich, dass ansonsten dort bereits Massen an Bettenburgen stehen würden und die wundervolle fast unberührte Natur nicht mehr so existieren würde.

Am Nachmittag gab es dann noch einen besonderen Höhepunkt, den Chapmens Peak Drive. Wer den Gardasee kennt und die Gardesana, der kann sich in etwa vorstellen, wie es auf dem Chapmans Peak aussieht. Das Ganze eben nur ein paar allerhand viele Meter höher im Felsen. Es war einfach beeindruckend. Schade nur, dass sich am Nachmittag dann auch dort Regenwolken gebildet hatten und es sowohl regnete als auch viele Bergmassive wolkenverhangen waren.

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Ich freu mich riesig, diese Strecke noch einmal auf der sich anschließenden Reise erleben zu dürfen. Es war einfach faszinierend!

Nach einem Kaffeestopp waren wir gegen 18.00 Uhr wieder zurück. Es war noch genügend Zeit, um noch kurz inne zu halten und mich auf die Oper am Abend vorzubereiten.

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